Beschreibung: Il silenzio dell'allodola: Regie: David Ballerini. Mit Ivan Franek, Marco Baliani, Anna Maria Gherardi, Alberto Caneva. Das Gefängnis ist die aufgeklärte Verbesserung gegenüber mittelalterlicher Folter und stellt definitiv einen der wichtigsten Schritte der westlichen Gesellschaft in ihrer Entwicklung vom Absolutismus zur modernen Demokratie dar. Doch als Foucault schrieb, das 18. Jahrhundert habe die Freiheit erfunden, stellte er auch fest, dass diese Freiheit ihren Preis hatte: Disziplin. Wer von der Disziplin abweicht, verliert seine Freiheit. Einem Häftling wird grundsätzlich seine Entscheidungsfreiheit verwehrt, so dass der Staat in den durch diese Freiheitslosigkeit frei gewordenen geistigen Raum eingreifen und ihn rehabilitieren kann. Die Geschichte von Bobby ist die eines modernen Märtyrers. Es zeigt, dass ein Mann selbst unter den dunkelsten und extremsten Bedingungen unterdrückter Freiheit weiterhin Entscheidungen treffen und sich dadurch weiterhin wie ein Mensch fühlen kann. Dieser Film stimmt mit Kafka überein, wenn er schreibt, dass Märtyrer ihren Körper nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern sich auf den Weg zum Kreuz machen, um ein Vorbild zu werden, und in diesem Sinne – aber nur in diesem – sind sie sich einig mit ihren Feinden.